Karpaltunnelsyndrom

Prof. Dr. A. Hufnagel

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Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?

Beim Karpaltunnelsyndrom (KTS, synonym auch Carpaltunnelsyndrom oder CTS) handelt es sich um eine chronische Druckschädigung des N. medianus innerhalb des Karpaltunnels am Handgelenk. Im Bereich des Handgelenkes tritt der Nerv, vom Unterarm kommend, in die Hand über um dort den Daumen, Zeige- und Mittelfinger und die Hälfte des Ringfingers mit Gefühl zu versorgen und auch gewisse Daumenmuskeln und kleine Fingermuskeln in ihrer Bewegung zu steuern. Zum Karpaltunnelsyndrom kommt es, wenn entweder der Karpaltunnel eingeengt wird oder der Inhalt des Karpaltunnels an Volumen zunimmt.

Auf dem Bild ist der Verlauf des Nerven in der linken Hand mit Durchtritt am Handgelenk zu sehen. Der Druck entsteht in der Nähe des Handgelenks.

Wer ist vom Karpaltunnelsyndrom betroffen?

Ausgelöst werden kann das Karpaltunnelsyndrom z.B. durch mechanische Überbelastung beispielsweise bei vermehrtem Arbeiten mit der Hand aber auch durch Schilddrüsenfunktionsstörungen, Gewichtszunahme, Schwangerschaft und Stillzeit, Dialysebehandlung und andere Erkrankungen. Auch kommt ein Karpaltunnelsyndrom im Rahmen einer allgemeinen Nervenerkrankung wie z.B. einer Polyneuropathie häufiger vor. Diese allgemeine Nervenerkrankung muss dann ausgeschlossen werden.

Welche Beschwerden sind typisch für ein Karpaltunnelsyndrom?

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Typisch sind Schmerzen und Taubheitsgefühle an den Fingern 1-3 und der Hälfte des Ringfingers an der betroffenen Hand. Bei vielen Menschen sind beide Hände betroffen. Häufig genug treten die Schmerzen nachts auf und strahlen auf den Unterarm aus, so dass die eigentliche schmerzende Stelle nicht mehr genau benannt werden kann. Mit fortschreitender Erkrankung kommt es auch zu Lähmungen der kleinen Daumenmuskulatur, erkennbar an einer Verschmächtigung des Daumenballens (s. Abbildung). Dann können gewisse Bewegungen, wie das Greifen mit dem Daumen nicht mehr kraftvoll durchgeführt werden.

Mit welchen Untersuchungen kann ich ein Karpaltunnelsyndrom erkennen?

Ein Karpaltunnelsyndrom kann zunächst durch die Beschreibung des Patienten (Anamnese) und durch die körperliche Untersuchung durch einen Neurologen erkannt werden. Es kann genauer durch Messungen der Leitgeschwindigkeit des N. medianus im Bereich des Handgelenkes eingeordnet werden und in seinem Schweregrad bestimmt werden. Auch sind Verlaufsbeobachtungen durch erneutes Messen nach einigen Monaten möglich. Ergänzend müssen teilweise laborchemische Untersuchung des Blutes durchgeführt werden.

Wie behandelt man ein Karpaltunnelsyndrom am besten?

Die 1. Maßnahme ist die Schonung des Nervens durch Verminderung der Arbeitslast der betroffenen Hand. Unterstützend kann eine nächtliche Schienung des Handgelenks in Mittelstellung wirken. Tritt darunter keine Besserung ein, besteht die Möglichkeit der Injektion von Kortison in den Karpaltunnel. Zur Behandlung der Schmerzen ist auch eine Akupunktur sinnvoll. Starke Schmerzen können mit Medikamenten gelindert werden. Eine spezifische Krankengymnastik (Physiotherapie) kann durchgeführt werden.
Kommt es unter der konservativen Therapie nicht zu einer Besserung der Beschwerden oder liegen Ausfallerscheinungen von Gefühl und Kraft oder ein rasches Voranschreiten der Ausfälle vor, muss eine operative Therapie des Karpaltunnelsyndroms (KTS) in Betracht gezogen werden. Hierbei kann offen oder endoskopisch eine Spaltung des Bandes über dem Karpaltunnel vorgenommen werden.

Was kann getan werden?

In der Praxis von Prof. Dr. Hufnagel stehen alle Möglichkeiten zur klinischen und elektrophysiologischen Untersuchung des Nerven zur Verfügung. Somit kann eine exakte und sachgerechte Diagnose sofort gestellt werden. Danach können unmittelbar therapeutische Maßnahmen in Form von Neural-Akupunktur, Injektion von Kortison in den Karpaltunnel, Physiotherapie und übende Verfahren, magneto-elektrischer Stimulation eingeleitet werden. Sollten diese Möglichkeiten ausgeschöpft sein, so erfolgt eine exakte Beratung über die Notwendigkeit einer Operation, deren Risiken und Möglichkeiten, sowie die erforderliche Nachbehandlung.

Mehr Informationen unter Tel: 0211-87638480